Nachlass Bruns

Nachlass Bruns

In Kooperation mit dem Verlag J.C.C. Bruns hat das Kommunalarchiv Minden den Nachlass des Mindener Verlegers, Übersetzers und Autors Max Bruns aufbereitet.

Aufeinander gestapelt erreichte das Material eine Höhe von zehn Metern. Bei dem Nachlass handelt es sich größtenteils um Manuskripte und Briefe. Unter den Korrespondenzpartnern mit dem Verlag J.C.C. Bruns sind so bekannte Namen wie Eugen Diederichs, Hermann Hesse oder Johannes Schlaf zu finden.

J.C.C. Bruns

Die Firma J.C.C. Bruns wurde 1834 von Johann Christian Conrad Bruns gegründet. Hier wurden seit 1834 Postformulare, Amtsblätter und ab 1856 auch das Minden-Lübbecker Kreisblatt, der Vorläufer des Mindener Tageblatts, gedruckt. Im Jahr 1881 erweiterte Gustav Bruns das Unternehmen durch einen Verlag, der bis 1929 bestand. Hier erschienen anfangs Schulbücher, Heimat- und Militärliteratur. Vereinzelt wurden auch schon Werke der Weltliteratur gedruckt, vorrangig von Autoren der griechischen und römischen Antike.

Aber erst durch Max Bruns wurde der Verlag zu einem Vermittler der Weltliteratur. Seit 1899 gewinnt er als Verlagskaufmann und Lektor einen starken Einfluss. Nicht nur Bruns selbst, sondern auch seine Frau, Margarete, eine Schriftstellerin, sowie weitere Bearbeiter übersetzten im Auftrag zahlreiche bekannte Werke von Oscar Wilde, H.G. Wells, Edgar Allan Poe, Gustave Flaubert, Charles Baudelaire und Fjodor M. Dostojewski in die deutsche Sprache und machten sie so einem breiten Publikum zugänglich. Der kleine Verlag in Ostwestfalen rückte damit in das Interesse der Öffentlichkeit.

Literatur:

  • Hans Gressel: „Max Bruns als Kritiker seiner Zeit. Stationen einer Wandlung“, in: Friedhelm Sundergeld (Bearb.): Land und Leuten dienen. Ein Lesebuch zur Geschichte der Schule in Minden; Minden: J.C.C: Bruns, 1980; S. 189-228
  • Klaus Martens (Hrsg.): Literaturvermittler um die Jahrhundertwende: J.C.C. Bruns’ Verlag, seine Autoren und Übersetzer, (= Schriften der Saarländischen Universitäts- und Landesbibliothek, Band 1); St. Ingbert: Röhrig Universitätsverlag, 1996.