Max Bruns

Max Bruns

Biografie


Der Enkel des Firmengründers Max Bruns wurde am 13. Juli 1876 als Sohn von Verleger Gustav Bruns geboren. Dieser hatte im Jahr 1877 von seinem im gleichen Jahr gestorbenen Vater Johann Christian Conrad Bruns die elterliche Druckerei übernommen. Max Bruns, gelernter Buchdrucker, war sein Leben lang als Schriftsteller tätig. Im eigenen dichterischen Schaffen war er vor allem Lyriker.

Max Bruns (1876-1945)

Im Jahr 1899 heiratete er die Lyrikerin und Märchenerzählerin Margarete Sieckmann (1873-1944). Zusammen übersetzten sie Werke von Charles Baudelaire und gaben die Reihe „Auf silbernen Saiten: Meister der Lyrik“ heraus.

1909 übernahm Max Bruns nach dem Tod seines Vaters die Leitung des Unternehmens, obwohl er sich eher zum Literaten und Übersetzer als zum Druckereibesitzer und Verlagskaufmann berufen fühlte. 1929 schreibt er an Berta Huber, eine seiner Übersetzerinnen: „Verleger sein, heißt ja Geschäftsmann sein, und Geschäftsmann sein, heißt nach außen hin arbeiten um eines möglichst raschen Erfolges willen. Daß ich persönlich vollkommen gegenteilig veranlagt bin, ist Ihnen aus langjährigem freundschaftlichen Umgang längst bekannt. Künstler sein, heißt an sich selbst und seiner eigenen Seele arbeiten, um des Erfolges willen, der einzig im Werk, nicht aber in seiner äußeren Wirkung liegt: Da, wo die Persönlichkeit des Verlegers beginnt, hört meine bereits auf.“
Der Erbe des literarischen Nachlasses, Rainer Thomas, erinnert sich daran, dass im Haus von Max und Margarete Bruns auch regelmäßig Lesungen stattfanden. „Beide waren nicht nur literarisch, sondern auch musikalisch begabt“, so Thomas. Eigentlich habe Bruns Musiker werden wollen. Er spielte Geige und Klavier, komponierte auch.

Max und Margarete Bruns

Max Bruns starb am 23. Juli 1945. Zwei Tage nach der Kapitulation Deutschlands, am 10. Mai, war er auf dem morgendlichen Weg von seiner Wohnung am Simeonsglacis in den Verlag an der Obermarktstraße von ehemaligen Zwangsarbeitern tätlich angegriffen worden. An den Folgen der Verletzungen, die er davon trug, starb er wenig später im Alter von 69 Jahren.

Werke

1895 Der tolle Spielmann. Ein Sang von Liebe und Leid
1896 Der Täufer. Eine Dichtung aus der Zeit des Messias
1897 Aus meinem Blute
1899 Lenz. Ein Buch von Kraft und Schönheit
1900 Verklärungen. Von den letzten Schönheiten der Liebe
1900 Zwei-Einheit. Ein Andachtbuch für Menschen
1901 Himmelfahrt. Ein Andachtwerk des Geistes
1901 Laterna Magica. Ein Anti-Phantasus
1903 Kaleidoskop
1909 Die Gedichte (1893-1908)
1912 Feuer. Die Geschichte eines Verbrechens
1916 Die Lieder des Abends
1919 Das Fest der Sonne. Eine Sommervision
1919 Das Fest der Lemuren. Eine Tragigroteske
1919 Nachtsonette
1920 Die Arche. Von den Nächten der Flut, der Vernichtung und des Traumes
1921 Über den Humor, seine Wege und sein Ziel
1925 Garten der Ghaselen
1926 Selige Reise. Ein Terzinenkreis durch Raum und Zeit
1926 Totenmesse für ein Kind
1936 Durchwallte Welten